geb. 30.Mai 2014

v. : Saturn (Dänemark)

a.d. : Ruanda

geb. 19.April 2014

v. : Napoleon

a.d. : Rabea

RUANDA ist Bundessiegerstute
Schleswiger Kaltblut

Der totale Wahnsinn!
Dieser Sieg setzte vier tollen Tagen in Berlin das Sahnehäubchen auf.Ich hatte kaum zu hoffen gewagt,dass es so gut läuft,zu holperig war der Weg zur Bundesschau.Ich bin total glücklich - Ruanda geht der Rummel am Allerwertesten vorbei - und die ehrliche Freude meiner Züchterfreunde (gerade auch aus Schleswig-Holstein) und die Kameradschaft meiner Verbandskollegen hat die Grüne Woche 2013 für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.Nun genieße ich - mehr oder weniger ungeniert - den Ruhm und das Gefühl,Ruanda doch richtig eingeschätzt zu haben.

Am Freitag,dem Tag vor der Schau durften wir uns dem Berliner Publikum mit einem Schaubild präsentieren.Nach einer Proberunde (die Kutschen wurden uns zur Verfügung gestellt und so musste erst alles passend eingestellt werden) waren Ruanda und ich dreimal im Ring.Einige Züchterkollegen hatten Bedenken,dass bei so vielen "Einsätzen" die Pferde zu müde für die Vorstellung am Samstag wären.Ruanda hatte zwar am Freitag Abend,bei ihrem letzten Auftritt auch keine Lust mehr,war aber dafür am Samstag voll da.

Über viele Wochen hatten Britta,Ruanda und ich uns vorbereitet für diesen Tag.Seit Strolch bei der Fohleneintragung so gut abgeschnitten hat,war es wichtig, dass seine Mutter die Leistungsprüfung ordentlich besteht,damit seiner eventuellen Körung in- sofern nichts im Wege steht.Zudem ist die Prüfung auch Voraussetzung für eine Teilnahme an der Bundesschau in Berlin.Also haben wir viel Zeit und Mühe investiert,damit alles klappt.
Für meinen Geschmack haben wir dies Ziel auch locker erreicht,lediglich die Kondition beim schweren Zug ließ etwas zu wünschen übrig,aber Ruanda hat die Strecke in der vorgegebenen Zeit geschafft.Ich war sehr zufrieden mit allem und (wie man auf den Fotos sieht) glänzender Laune.
Allerdings sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben und so kam die Ernüchterung auch ziemlich bald.Wegen des Altersabzuges reichten die Noten nicht für die Vergabe der Staatsprämie und auch die Fahrt nach Berlin stand nun auf sehr wackeligen Füssen.Verstanden habe ich die Benotung aber nicht.Ruanda hat alles gemacht,was von ihr verlangt wurde,ich habe sie stets alleine angespannt und wenn dabei auch kleine Unregelmäßigkeiten auftraten,blieb die Stute immer ruhig und gelassen.Eigentlich so,wie wir unserer Kaltblüter haben wollen.Aber anderer Teilnehmer (Profis,weshalb deren Tun wohl anders bewertet wird) haben mit drei Mann angespannt und bessere Noten erhalten.Ich habe da vermutlich irgendwas falsch verstanden.Vor allem aber haben die Richter bemängelt,dass wir die Fahrprüfung nicht ordentlich durchgeführt haben.Von einem "Weiberpferd" sprach einer der Richter und einem verspannten Pferd.Naja, ich habe die ganze Bewertung wirklich nicht verstanden und später bei unserer Vorstandssitzung eine sehr lebhafte Debatte darüber ausgelöst,was wir eigentlich bei der Prüfung sehen wollen und auf was selektiert werden soll.Trotz der schlechten Noten beschloss der Vorstand aber einstimmig,dass Ruanda nach Berlin fahren soll.Was mich natürlich freut.

Völlig entspannt (weil mal nur mit einem Anhänger unterwegs) sind wir nach Adelheidsdorf gefahren,aber ohne große Erwartungen,denn erstmal war unser Kind ja ein Hengst,den ich zweitens ohnehin nicht behalten wollte und quasi schon verkauft hatte.Aber ich mochte ihn gerne und er hatte,meiner Meinung nach von beiden Elternteilen viel Gutes mitbekommen,vor allem einen supernetten Charakter! Was mich dann aber bei der Bewertung ereilte,hat mich förmlich erschlagen.Das Richtergremium war völlig begeistert von Strolch und hat ihn - der sich aber auch wirklich toll gezeigt hat - als das beste Schleswiger Hengstfohlen bezeichnet,dass in den letzten 10 bis 15 Jahren vorgestellt worden ist.Und lobten nicht nur den Kleinen,sondern auch seine Mutter,eine "Superstute".Habe ich da was nicht mitbekommen? War das dieselbe Stute,die bei ihrer Eintragung vor zwei Jahren noch so niederschmetternde Worte zu hören bekommen hatte? Gut,zugegeben,damals war sie reichlich pummelig und nun hatte sie sich deutlich zu ihrem Vorteil entwickelt.So, und nun? So ein vielversprechendes Fohlen nicht in die Zucht zu nehmen ist natürlich - gerade wo wir so wenige Schleswiger Hengste haben - eine Sünde.Also entschließe ich mich,die eigentlich neuen Besitzer von Strolch zu enttäuschen und ihn erstmal zu behalten.